Passend zum runden Jubiläum erlebten die geladenen Gäste einen rundum gelungenen Festakt in der Mensa der Hauptschule. Fast alle, die im Laufe der langen Geschichte mit der Hauptschule in gestaltender Beziehung gestanden hatten, waren der Einladung gefolgt. Für Rat und Verwaltung kamen der amtierende Bürgermeister der Stadt Zülpich, Ulf Hürtgen, ebenso einer seiner Vorgänger, Josef Rhiem. Viele Mitglieder des Schulausschusses der verschiedenen Parteien und ehemalige und aktive Kollegen gehörten zu den Gästen. Von den ehemalige Schulleitungen und Schulräten waren Karl Schiffer, Thomas Rellecke und Ralf Wermter, sowie die amtierende Schulrätin, Frau Anja Möller erschienen. Neben den Schulleiterkollegen der Nachbarschulen und der übrigen Hauptschulen im Kreis waren die Hausmeister, die Sekretärinnen, die Küchenbediensteten und Kioskeltern, die Elternpflegschaften, die Mitglieder des Fördervereins der Schule, die Schülervertreter, viele außerschulische Lehrkräfte, die Lernpartner aus der Wirtschaft, Herr Zumbusch und Herr Clouth als Vertreter der Kirchen, die Polizei, die Schulbegleiter und die Vertreterin der Agentur für Arbeit der Einladung gefolgt.
Bereits der Empfang am Samstagmorgen um 10 Uhr zeugte von großer Wiedersehensfreude. Gleich welche Erwartungen die Gäste gehegt haben mochten, sie sollten alle erfüllt werden! Ermutigt durch den frischen Wind blies die Bläserklasse unter Leitung von Musikschulleiter Bernhard Vorhagen entschlossen auf und gab mit ‚Majestic March‘ und ‚Pomp and Circumstances‘ zwei gut einstudierte Stücke ihres Repertoires zum Besten, bevor dann die scheidende Schulpflegschaftsvorsitzende, Frau Weitz, und die Schulleiterin, Ursula Pielen, die Gäste herzlich willkommen hießen.
Als erster Festredner dankte Bürgermeister Ulf Hürtgen dem Kollegium der Hauptschule für ihre hervorragende Arbeit und betonte die Verbundenheit der Stadt mit ihrer Hauptschule. Gekonnt spiegelte er in historischen Exkursen die Entwicklung dieser Schule anhand zweier Zeitungsartikel der Jahre 1959 und 1961 wider und verflocht den Rückblick mit unterhaltsamen Anekdötchen rund um den alten Standort der Schule am Mühlenberg und den neuen am Keltenring, ohne die gegenwärtigen Entwicklungen der Hauptschule aus dem Auge zu verlieren.
Der Moderator und Konrektor, Jens Mathias, bat Charlotte Eckstein und Chantalle Stern auf die Bühne, die mit einem Querflötenduett die musikalische Untermalung der Feier bereicherten. Sodann überraschte Karl Schiffer, ehemaliger Schulleiter und Schulrat, die Zuhörer mit einer flotten Rede zur Entwicklung der Schule. Dazu gehörten Projekttage, das Anlegen eines Schulgartens, die Verankerung des ökologischen Gedankens im Lehrplan ebenso wie schulisches Agieren, das abseits des Lehrplans unkonventionelle Wege beschritt, aber dem Anliegen der Hauptschule entsprach. Selbstverständlich sparte er nicht mit kleinen Plaudereien aus dem Schulleben, wenn beispielsweise verbeulte Herdabdeckungen im Zusammenhang mit einer Lesenacht in Verbindung standen und der Klärung bedurften, was zu großem Gelächter bei den damals verantwortlichen Lehrern führte.
Zur abwechslungsreichen Programmgestaltung gehörte auch der Auftritt des geschätzten Kollegen und Comedian, Mark Britton. Der gebürtige Engländer mit deutschem Pass verstand es meisterlich, vor den kritischen Augen des Kollegiums und seiner Theaterschüler das Publikum mit dem Einzug neuer Medien in die Schule und deren problematischer Handhabung so zu amüsieren, dass schlussendlich alle in ein ‚Happy Birthday GHSZ‘ einstimmten und der Feier die gewünschte Leichtigkeit verliehen.
Die Schulrätin, Anja Möller, überbrachte die besten Wünsche und Grüße der Ministerin sowie der oberen Schulaufsichtsbehörde, der Bezirksregierung in Köln. Sie lobte in ihrer Ansprache die seit 20 Jahren amtierende Schulleiterin, Ursula Pielen, für ihr Engagement und den Erfolg, bereits in Ansätzen vorhandene, gute Ideen zur schulischen Gestaltung konzeptionell so weiterentwickelt zu haben, dass sie zum integralen Bestandteil progressiver und effektiver Hauptschularbeit wurden. Dazu zähle unter anderem das Prinzip der offenen Schule mit Partnerschaften im Rahmen der Berufswahlorientierung.
Nun ergriff die Schulleiterin, Ursula Pielen, das Wort. In ihrer politisch grundierten und mit viel Beifall bedachten Rede sparte sie nicht mit Lob für die Arbeit der Kollegen und die zahlreichen unermüdlichen Unterstützer, ohne die Schule nicht funktionieren kann. Sie würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem Schulträger und bat um vorausschauende Investitionen in die Bildung der Hauptschüler um Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit herzustellen. Sie kritisierte die mangelnden Investitionen in die Bildung, was beispielsweise die Inklusion oder die Integration von Flüchtlingen angehe und forderte ein eigenes Hallenbad für die Schulen in der Stadt Zülpich. Wenn man bedenke, welche gesellschaftlich relevanten Aufgaben und Leistungen die Hauptschule für die Menschen der Stadt Zülpich erfülle, seien diese Erwartungen zukünftig noch mehr von Rat und Verwaltung zu beherzigen. Ursula Pielen bedankte sich für das hohe Engagement des Schulträgers bei der Organisation der Ausbildungsbörse und honorierte diesbezüglich die Arbeit von Bürgermeister Hürtgen. Besonders herzlich dankte sie der Schulaufsicht, den Kollegen, Elternvertretern und Schülern für ihr Engagement.
Bevor nun der Festakt nach zwei Stunden zum gemütlichen Teil überging, lud die Kollegin und Historikerin, Heide Winkelmann, zur Besichtigung der Ausstellung „50 Jahre Hauptschule Zülpich“ ein, wozu sowohl die Sichtung und Auswahl umfangreicher Archivmaterialien notwendig waren als auch dessen graphische Aufarbeitung und Gestaltung unter Federführung der Kollegin Rita Erasmi gehörte.
Den Schlussakkord setzte die Bläserklasse mit ‚Pirates of the Caribbean‘ und Queens ‚We will rock you‘, wobei der Dirigent das gut gelaunte Publikum veranlasste, den Rhythmus mitzugehen.
Pünktlich zur Mittagszeit konnten die Gäste nun die Köstlichkeiten der Küche genießen, die von freiwilligen Helfern der Schüler der zehnten Klassen unter Anleitung ihrer Klassenlehrer angeboten wurden. Nach anregenden Gesprächen und gemütlichem Plausch begaben sich die letzten Gäste am fortgeschrittenen Nachmittag zufrieden und froh auf den Heimweg nach einer schönen Jubiläumsfeier.